Sommerbegegnung (Adina)

Sommerbegegnung

Es passierte in einem Sommer in Ungarn am Balaton, als ich vierzehn war und Batterien für die Fernbedienung kaufen musste. Obwohl es schon Spätnachmittags war, flimmerte die Hitze auf dem Asphalt.
Ich war gerade erst aufgestanden, sodass ich mich nicht einmal gekämmt hatte. Meine FlipFlops wirbelten den Straßenstaub auf und flipflopten bei jedem meiner Schritte. Ich trug kurze Jeansshorts, in denen ich mich irgendwie nackt fühlte. Ich war viel zu dünn, viel zu klein und viel zu unselbstbewusst.

Auf dem Rückweg bog ich falsch ab und kam an der Dorfschule vorbei. Zwei Jungs stiegen über das Gatter des Fußballplatzes, auf dem gerade ein Spiel im Gange war und kamen auf die Straße. Da die Jungs mir den Weg vertraten, war ich gezwungen, langsamer zu laufen. Die Jungs waren viel älter als ich, musterten mich von oben bis unten.
»Madonna.«, sagte der eine anerkennend, was mich aus dem Konzept brachte, irgendwie wütend machte, andererseits war es eine Herausforderung.
»Passt mal den Ball, ich will mitspielen!«

Es dauerte sehr lange, bis mich die Jungs akzeptierten, heute sind sie meine Freunde. Sie zahlen mein Eis, nehmen mich auf ihren Motorrädern mit und schenken mir viel mehr Aufmerksamkeit, als mir manchmal lieb ist. Obwohl ich weiß, dass ich nie einer von ihnen sein werde, genieße ich den Status, den ich als das einzige Mädchen in der Clique einnehme.

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